Die Eingangsstufe an der Altendorfer Grundschule

Kinder aus dem ersten und zweiten Schulbesuchsjahr leben und lernen gemeinsam in einer Klasse.

Was bedeutet Eingangsstufe?

Das Konzept der „Eingangsstufe“ wird vom Kultusministerium des Landes Niedersachsen ausdrücklich unterstützt und gefördert:

„Das Gesetz zur Weiterentwicklung des Schulwesens (Niedersächsisches Schulgesetz) ermöglicht es den Grundschulen, mit Beginn des Schuljahres 2003/2004 den 1. und 2. Schuljahrgang als pädagogische Einheit (Eingangsstufe) mit jahrgangsübergreifenden Lerngruppen zu führen. Diese Schulen verzichten auf die Möglichkeit der Zurückstellung vom Schulbesuch und haben demnach auch keinen Schulkindergarten.

Schülerinnen und Schüler besuchen die Eingangsstufe in der Regel zwei Jahre. Lernstarke Kinder können aber auch bereits nach einem Jahr in die dritten Schuljahrgang wechseln. Kinder, die mehr Zeit zum Lernen brauchen, bleiben drei Jahre in der Eingangstufe.

Die guten Erfahrungen aus dem Schulversuch zur „Neustrukturierung des Schulanfangs“ und auch die Berichte aus anderen Bundesländern über vergleichbare Schulversuche haben gezeigt, dass die Eingangsstufe gute Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen schaffen kann.“

Der Flyer „Jahrgangsgemischte Eingangsstufe – ein Weg zum erfolgreichen Lernen“ enthält wichtige Informationen für Eltern, Lehrkräfte und Schulen.

Diesen Flyer finden Sie hier.

Modell der Eingansgstufe

 

4. Schuljahrgang
 
 
3. Schuljahrgang
 
Überspringen
Versetzung
Aufrücken
1 Jahr
2 Jahre
3 Jahre
     
 
Eingangsstufe
 
1. und 2. Schuljahrgang

Die Eingangsstufe an der Altendorfer Grundschule

Die Gesamtkonferenz der Altendorfer Grundschule hat am 17. Januar 2006 beschlossen, den 1. und 2. Schuljahrgang zukünftig als pädagogische Einheit (Eingangsstufe) mit jahrgangsübergreifenden Lerngruppen zu führen.

In Informationsveranstaltungen wurden die Kindertagesstätten, die Eltern und die interessierte Öffentlichkeit auf die Einführung der Eingangsstufe an der Altendorfer Grundschule vorbereitet.

Selbstverständlich werden wir Sie auch weiterhin über unsere Arbeit informieren.

Vorteile jahrgangsübergreifenden Unterrichts

1. Wie bereits im Kindergarten verändert sich die Position der Kindes in der Folge der einzelnen Jahre: Mal sind sie die jungen, mal die älteren in einer Gruppe. Dadurch lernen sie ihre eigenen Möglichkeiten besser kennen und können verschiedenartige Beiträge für die Gruppe leisten. Sie können Führungsqualitäten entwickeln, wobei auch jüngere Kinder die älteren (an)leiten können.

2. Es gibt Kontinuität und Veränderung, weil jährlich Kinder die Gruppe verlassen und andere neu hinzukommen, während ein Teil der Kinder in der Gruppe bleibt. So kann eine pädagogische Atmosphäre aufrecht erhalten werden und sich eine Kultur entwickeln nach dem Motto: „So machen wir das hier“.

3. Ältere Kinder können – naturgemäß – Hilfe leisten. Kinder, die bestimmte Fähigkeiten erworben haben, können auf Kinder stimulierend wirken, die diese Fähigkeit noch nicht besitzen. Der Schüler, der schon lesen kann, ist z. B. für Noch-Nicht-Leser ein Ansporn, selbst mit dem Lesen zu beginnen.

4. Die Unterstützung jüngerer Kinder verlangt von Kindern hohe Kompetenz und führt zu einer Vertiefung, zu breiterem Wissen und Können. Davon profitieren die älteren Schülerinnen und Schüler.

5. Besonders begabte Kinder können sich gleich ihrem Lernstand entsprechend in die Gruppe einfügen.

6. Kinder können selbstständiger arbeiten.

7. Kinder werden weniger stark von der unterrichtenden Person abhängig. Es gibt ein größeres Selbstorganisierungspotential in der Gruppe.

8. Eine auftretende Lern- und Leistungsschwäche oder ein Rückfall in der Entwicklung (z. B. durch Krankheit) hat keine Probleme in der Gruppe zur Folge, denn das Kind bleibt in derselben Gruppe.

9. Das Vergleichen von Lernfortschritten hat einen geringeren negativen Effekt. Ein Kind gehört nicht jahrelang zu den „Dummen“ oder den „Klugen“.

10. Es herrscht wegen der feiner verteilten Niveauunterschiede auf verschiedenen Gebieten weniger Konkurrenz: Diese findet eher unter Gleichen statt. Es gibt eine breitere Basis für Kooperation.

11. Die breitere Altersmischung unterstützt die Bemühungen der Lehrerinnen und Lehrer, die individuellen Fähigkeiten der einzelnen Schülerinnen und Schüler zu beachten. Sie sind nicht mehr dem Druck ausgesetzt, dass alle gleich weit sein müssen.

12. Kinder jeden Alters können zu jeder Zeit ihr volles Potential entwickeln.

(Zusammenstellung angelehnt an Kees Both, 2001)

Seit dem 1. Februar 2010 ist unsere Schule offiziell eine von fünfzehn niedersächsischen Hospitationsschulen für die Eingangsstufe.

Das Kultusministerium unterstützt und fördert Schulen, die die jahrgangsübergreifende Eingangsstufe einführen wollen. Um den Lehrerinnen und Lehrern die Möglichkeit zu geben, sich den Unterricht in Schulen mit Eingangsstufen anzusehen und Fragen zu klären, wurden insgesamt fünfzehn Schulen als Hospitationsschulen benannt.

Schon oft hatten wir Besuch in unseren E-Klassen. Die offizielle Anerkennung durch das Kultusministerium stellt für uns eine Bestätigung der gelungenen Arbeit in den Eingangsstufenklassen dar.

Weitere Informationen und eine Landkarte mit Hospitationsschulen finden Sie hier.

Die Weiterentwicklung des jahrgangsübergreifenden Lernens in der Eingangsstufe unserer Schule

(Ergebnis einer Arbeitsgruppe und Beschluss der Dienstversammlung vom 6.5.2015)

Organisationsrahmen:

  • Unterricht in Zweierteams in einer Klasse;
  • Doppelbesetzungen möglichst bei einer Person;
  • Doppelbesetzung nicht für Vertretungsunterricht heranziehen (ggf. auch vertreten bei Ausfall);
  • Doppelbesetzung in der Regel in der Klasse – nicht die Trennung der Klasse als Regelfall;
  • Vorbereitung und Begleitung der Arbeit im Jahrgangs- (E-Stufen-)team;
  • Einführung und Begleitung neuer Kolleginnen in die Arbeit in der Eingangsstufenklasse;
  • Kein festes Rotationsprinzip, der Kolleginnen, aber Möglichkeit zum Wechsel in Klasse 3 und 4 wenn gewünscht;
  • Jede/r muss bereit sein, in jeder Klassenstufe zu arbeiten.

Einige der „Gelingensbedingungen sind abhängig von der personellen Besetzung der Schule.

Inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Schulkonzept:

  • Auseinandersetzung mit der pädagogischen Grundlage jahrgangsübergreifenden Unterrichts durch regelmäßige schulinterne Fortbildungen zur Qualifizierung aller Beteiligten;
  • regelmäßiger Besuch von Fortbildungen aller Mitglieder des Kollegiums (Arbeit in jahrgangsübergreifenden Klassen oder zur inklusiven Arbeit in der Grundschule);
  • Weiterarbeit im Team der Hospitationsschulen und damit Ermöglichen von Hospitationen in unserer Schule.

Unterrichtliche Arbeit:

  • Aufbereitung der Unterrichtsinhalte (Vertikale Schnittstellen) und Weiterentwicklung der Sprachanteile im Unterricht (Möglichkeiten für Unterrichtsgespräche, etc) durch Erstellung passender Arbeitspläne;
  • Passende Lehrwerke finden;
  • Selbstständiges Lernen in allen Fächern weiterentwickeln.

Eltern- und Öffentlichkeitsarbeit:

  • In regelmäßigen öffentlichen Elternabenden den Eltern und anderen Interessierten das Konzept der Eingangsstufe erläutern;
  • regelmäßige Gesprächsrunden mit Eltern einberufen;
  • Weiterentwicklung der entsprechenden Inhalte auf der Homepage.